Diese konzeptionelle Arbeit untersucht Fragen der Anwendungsforschung zur Problematik der therapeutischen Behandlung Schizophrenieerkrankter. Aktuelle Therapiemethoden beziehen sich auf medikamentöse, kognitive und verhaltenstherapeutische oder gestalterisch-handlungstheoretische Interventionen. Körper- und wahrnehmungsorientierte Ansätze sind nur vereinzelt implementiert. Die Berücksichtigung verschiedener Wahrnehmungskanäle ermöglicht indes ein erweitertes Spektrum an Möglichkeiten Zugang zu schwer erkrankten Klienten zu erlangen und Symptome zu behandeln, die aktuell wenig Beachtung finden. Sensorische Integrationsstörungen im Rahmen einer Schizophrenieerkrankung lassen sich auf Neurologischen Soft Signs nachweisen und im Sinne eines Vulnerabilitätsfaktors und klinischem Erscheinungsbild der schizophrenen Negativsymptomatik als bedeutsamer ätiopathogenetischer Aspekt der Erkrankung verstehen. Es bestehen Hinweise, dass Übungen aus dem Boxsport zur Behandlung der gestörten Sensorischen Integration besonders geeignet sind. Infolgedessen kann ein positiver Zusammenhang zwischen der Behandlung sensorischer Integrationsstörungen mittels therapeutischer Boxübungen und einer verminderten Vulnerabilität für die schizophrene Symptomatik und psychotische Krisen abgeleitet werden.
BSc
Psychiatrie, Ergotherapie, Boxen, Sport
Hochschule Fresenius Hamburg
2013
Sarah Never