Naomi Feils Leben war geprägt von den Erfahrungen und dem Lernen von älteren Menschen. Sie wurde in München geboren, allerdings floh die jüdische Familie vor dem Naziregime in die USA. Dort wuchs Naomi im Umfeld einer Senioreneinrichtung auf, die ihre Eltern leiteten.
Nach dem Studium der Sozialen Arbeit, entwickelte Sie in den 1970er-Jahren die Methode Validation. Dabei waren ihr drei Punkte besonders wichtig: Eine empathische und den älteren Menschen akzeptierende Grundhaltung, verbale und nonverbale Kommunikationstechniken zum Umsetzen der Grundhaltung in den Alltag und das Ganze basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen von so namhaften Psychologen und Ärzten wie Erik Erikson, CG Jung, Carl Rogers und Sigmund Freud.
Sie war damit eine Pionierin im person-zentrierten Umgang mit alten desorientierten Menschen und hat die Begleitung dieser Personengruppe maßgeblich beeinflusst. Durch Validation wird dem Menschen die Möglichkeit gegeben in sicherer Atmosphäre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken und gehört zu werden. Validation hilft den Pflegenden, den Ausdruck der Gefühle nicht persönlich zu nehmen, sondern als Möglichkeit zu sehen, sich auszudrücken und anzuerkennen, dass ein Grund hinter dem Verhalten steht, so unverständlich das Verhalten auch zuerst erscheinen mag.
1982 gründete Naomi Feil das Validation Training Institut in den USA, dass die Methode Validation verbreitet. Sie selber war jahrzehntelang weltweit unterwegs um Validation vorzustellen, zu unterrichten und zu verbreiten. Ihre Bühnenpräsenz war beeindruckend, aber auch die Erfahrungen mit Naomi Feil in kleineren Kreis für Pflege- und Betreuungskräfte werden viele Teilnehmende nie vergessen. Sie hat unzähligen Menschen nachhaltig die Methode nähergebracht und ermöglichte es so den älteren Menschen und ihren Pflege- und Betreuungskräften eine bessere Beziehung zu bekommen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Validation ist es, dass die desorientierten älteren Menschen mit Integrität in Frieden sterben können.