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FEHLERTEUFEL

 

Ergotherapeut:innen nutzen KONTakt, um bei Menschen mit sprachlichen Einschränkungen Missverständnisse zu vermeiden und die Inklusion zu fördern

Neurologische Erkrankungen, Unfälle, Sauerstoffmangel bei der Geburt oder eine angeborene Gehörlosigkeit können sprachliche und kommunikative Beeinträchtigungen verursachen. „Es ist durch Studien belegt, dass Menschen mit sprachlichen Beeinträchtigungen nachweislich häufiger von Fehlbehandlungen und anderen, vermeidbaren Schwierigkeiten betroffen sind als Menschen, die sich klar artikulieren können“, verdeutlicht Professorin Hilke Hansen die schwerwiegenden Folgen einer mangelnden Kommunikation zwischen Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen und Ärzt:innen, Therapeut:innen, Pflegenden und anderen Personen. Gemeinsam mit angehenden Ergotherapeut:innen, weiteren Studierenden und Betroffenen hat die Logopädin das Programm KONTakt ausgearbeitet. Dank einer Förderung durch das niedersächsische Wissenschaftsministerium für innovative Lehre entstand ein open-source Instrument mit Informationen und Materialien wie Lernvideos, die frei zugänglich sind.

Um zielgerichtete Veränderungen einzuleiten analysieren Ergotherapeut:innen bei Burnout die Ebenen Mensch und Arbeit

Das Burnout-Syndrom gehört zu dem Feld psychischer Erkrankungen, die weiterhin stark auf dem Vormarsch sind, Arbeitsausfälle verursachen und einen hohen Kostenfaktor darstellen. „Die derzeit angelegten Studien, die als Grundlage für eine standardisierte Diagnostik, Bewertung und Therapie von Burnout als Erkrankung dienen, sind noch nicht vollständig abgeschlossen“, klärt Anke Schreiner, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) über den derzeitigen Stand der Wissenschaft auf. Dass Burnout dennoch behandelt werden muss und behandelt wird, steht außer Frage. Ergotherapeut:innen sind darauf spezialisiert, auf Probleme, die Menschen in ihrem Alltag durch Krankheiten oder Krisen haben, einzugehen und diese gemeinsam mit den Betroffenen zu lösen. Dieses Vorgehen führt oft auch unabhängig von der Diagnose zum Erfolg.

Wie Ergotherapeut:innen Menschen mit Demenz und deren Partner:innen begleiten

Für viele ein Schreckgespenst: Demenz. Demenz ist eine stigmatisierte Erkrankung, die oft mit Bildern aus der Vergangenheit verknüpft ist; diese Vorstellungen haben jedoch nichts mehr mit dem aktuellen medizinischen Wissen, Präventionsmaßnahmen und der heutigen Versorgungsstruktur zu tun. Zunächst: es wird viel mehr geforscht. Und außerdem: In der heutigen Gesellschaft lässt sich anders mit Demenz umgehen. Wie das funktionieren kann, erfahren Menschen mit Demenz und ihre Partner:innen bei Ergotherapeut:innen. Diese Berufsgruppe beleuchtet bei ihrer Arbeit mit Menschen mit Demenz und ihren Partner:innen die vielen Facetten der Erkrankung und verhilft betroffenen Paaren zu mehr Lebensqualität, einem besseren Umgang mit der Krankheit und dem Umfeld und vor allem zu einem konfliktfreieren Miteinander.

Ergotherapeut:innen und Kinderlots:innen stehen Familien in schwierigen Zeiten zur Seite.

Ein Schlaganfall bei Kindern ist sehr selten; auch daher trifft es die Familien immer unvorbereitet. „Erleidet ein Kind einen Schlaganfall, ist das ein Schock für die Eltern und die Familie; sie befinden sich im Ausnahmezustand“, berichtet Corinna Eitel, die Schlaganfall-Kinderlotsin und Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) ist. Ergotherapeut:innen stehen Kindern und deren Familie in einem solchen Fall bei Bedarf zur Seite. Die Aufgaben der Schlaganfall-Kinderlots:innen heben sich von einer möglichen, parallel verlaufenden ergotherapeutischen Intervention ab: Fokussieren sich Ergotherapeut:innen bei ihren Interventionen an erster Stelle auf die Ziele des Kindes und das Üben festgelegter Aktivitäten, unterstützen und beraten Schlaganfall-Kinderlots:innen vor allem die Eltern betroffener Kinder.

Tiergestützte Therapien sind nicht etwa ein Modetrend, sondern ein wirkungsvolles Hilfsmittel, beispielsweise in der Ergotherapie. Eine maßgebliche Voraussetzung: sowohl Tier als auch Ergotherapeut:in sind speziell ausgebildet und qualifiziert. „Einen Hund bei der ergotherapeutischen Intervention einzusetzen hilft, die Patient:innen und Klient:innen in einen Zustand der Entspannung zu bringen und sie so für eine zielführende Behandlung vorzubereiten; ein Hund kann aber auch Eisbrecher sein oder Möglichkeiten eröffnen, die zuvor nicht da waren“, erklärt Anja Junkers, DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), den Sinn der tiergestützten Ergotherapie. Sie setzt wie die meisten Ergotherapeut:innen Hunde ein, um die Therapie zu beschleunigen, effizienter zu machen oder weitere Benefits für Betroffene zu bewirken.

Probleme am Karpaltunnel treten häufig auf: Jede:r Sechste hat im Laufe seines Lebens damit zu tun. „Die anfänglichen Symptome beim Karpaltunnelsyndrom können zunächst etwas diffus sein; nicht immer sind erste Anzeichen eindeutig zu erkennen, was oft dazu führt, dass unnötig viel Zeit bis zum ersten Arztbesuch verstreicht“, berichtet Benjamin Backes aus den Erfahrungen in seiner ergotherapeutischen Praxis. Der Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) rät Betroffenen oder Personen, die beispielsweise aufgrund einer genetischen Disposition (Erbanlage) betroffen sein könnten, frühzeitig eine ärztliche Diagnose einzuholen. In vielen Fällen lässt sich eine OP am Karpaltunnel durch eine Intervention bei spezialisierten Ergotherapeut:innen hinauszögern oder sogar ganz vermeiden.

Ergotherapeut:innen feiern sich und das 70-jährige Bestehen ihres Verbands.

Mit „Segel setzen“, dem Motto des Ergotherapie-Kongresses 2024, demonstriert der DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) eine Haltung: 70 Jahre „auf dem Buckel“ sind zwar ein Grund zu feiern, aber nicht, sich zurückzulehnen. Im Gegenteil: Der DVE segelt mit vollem Rückenwind auf Erfolgskurs, hat mit über 14.000 Mitgliedern so viele Mitmachende und Unterstützer:innen wie nie zuvor und ist mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Ressourcen unterwegs zu neuen Ufern. Die Vielfalt des einzigartigen Berufs Ergotherapeut:in spiegelte sich auch im diesjährigen Ergotherapie-Kongress in Rostock wider. Ein Feuerwerk an Vorträgen, Workshops und weiteren, teils neuen Formaten, boten ebenso wie die Keynote-Redner:innen an allen drei Kongresstagen sämtlichen Anwesenden ein durchweg spannendes Programm.

Schreiben lernen ist ein komplexer Vorgang, mit der Hand schreiben fördert die kognitive Entwicklung. Klappen diese Prozesse nicht gut, führt das bei betroffenen Kindern oftmals zu Problemen. „Ein möglicher Grund, dass Malen und Schreiben nicht gut gelingen, kann das Benutzen der „falschen“ sogenannten nicht-dominanten Hand sein“, bestätigt Prof. Dr. Elke Kraus und fährt fort: „Es ist mittlerweile bekannt, dass es bei Kindern, die mit der nicht-dominanten Hand schreiben, zu deutlichen Schwierigkeiten kommen kann“. Die Ergotherapeutin, die dem DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) angehört, hat das Assessment „Händigkeitsprofil“ entwickelt – ein wissenschaftlich fundiertes Tool, mit dem sich unter anderem ermitteln lässt, welches die dominante Hand bei einem Kind mit wechselndem Handgebrauch ist und mit welcher Hand es am besten schreiben lernt. Zeigen Kinder keine eindeutige Links- oder Rechtshändigkeit, ist es im Sinne einer optimalen Entwicklung des Kindes ratsam, die Situation gegebenenfalls mit Kinderärtz:innen zu besprechen und durch spezialisierte Ergotherapeut:innen abklären und behandeln zu lassen.

Emotionaler Missbrauch ist eine Form von Gewalt und im Gegensatz zu körperlicher oder sexueller Gewalt sehr schwer fassbar. „Körperliche Gewalt in Form von Schlägen und sexueller Missbrauch werden oft thematisiert; psychische Gewalt hingegen findet bislang wenig öffentliche Beachtung“, beklagt Nicole Boschan, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), die derzeitige Situation und Berichterstattung rund um emotionalen Missbrauch, der häufigsten Form der Misshandlung. Betroffene realisieren selten von alleine, was ihnen passiert. Auch wenn sie wahrnehmen, dass etwas „nicht stimmt“, führen sie das meist auf sich selbst zurück oder bekommen das so von den Täter:innen gesagt und gezeigt. Was die wenigsten wissen: Emotionaler Missbrauch kann Traumafolgestörungen nach sich ziehen; die steigende Zahl Betroffener in ergotherapeutischen Praxen spricht für sich.

Der DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) stellt nach Auswertung der aktuellen Zahlen zur Ausbildungssituation eine über die letzten zehn Jahre stabile Nachwuchssicherung fest. „Das reicht jedoch nicht“, bedauert die im Vorstand des DVE für Bildung und Wissenschaft verantwortliche Julia Schirmer. Angesichts länger werdender Wartelisten in ergotherapeutischen Praxen ist Handeln dringend nötig. Zum einen von Seiten der Politik, aber ebenso sollten beratende Stellen, die sich mit Schüler:innen auseinandersetzen, das vergleichsweise junge Berufsbild „Ergotherapeut:in“ genauer kennen. Der Beruf ist derzeit noch frauendominiert. „Wir schätzen jedoch, dass ähnlich wie bei den Hebammen durch die Möglichkeit, den Beruf zu studieren, auch bei Ergotherapeut:innen nicht nur der Männeranteil, sondern generell das Interesse bei allen Schulabgänger:innen deutlich steigen wird“, kommentiert Schirmer und berichtet über eine enorm gestiegene Zahl der Studierenden um das Fünffache in den letzten zehn Jahren.

Bestärkt durch die Forderungen von Berufsverbänden im Gesundheitswesen wie dem DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) hat der Gesetzgeber alles Nötige für die sogenannte, für Ärzt:innen budgetneutrale, Blankoverordnung auf den Weg gebracht. „Die erweiterte Versorgungsverantwortung, so der korrekte Begriff, sorgt zum einen für mehr Autonomie bei Ergotherapeut:innen und in Summe für effizientere Therapiemöglichkeiten“, verdeutlicht Bettina Simon, Ergotherapeutin und Vorstandsmitglied für Versorgung und Kostenträger im DVE, den Nutzen dieser Verordnungsform. Nachdem als letzte Instanz die kassenärztliche Bundesvereinigung Stellung beziehen konnte, sind die Änderungen vertragsreif, die Blankoverordnung wird ab 1. April 2024 zunächst für einen Teil der ergotherapeutischen Diagnosegruppen Einzug in die ergotherapeutischen Praxen halten. Alle profitieren: Ärzt:innen, Ergotherapeut:innen und Patient:innen.

Planetary Health ist das neueste Konzept, welches sich mit den Zusammenhängen der Gesundheit der Menschen mit der des Planeten befasst. „Planetary Health erweist sich als sehr kraftvoll und bezieht neben den medizinischen Berufen Heilberufe wie Ergotherapeut:innen ein“, hebt Pia Rangnow eine der Besonderheiten hervor. Die Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) ist ehrenamtlich in einer Arbeitsgruppe aus den verschiedenen Heilberufen aktiv. Gerade der ergotherapeutischen Arbeit ist im Kontext der Umwelt- und Klimakrise ein großes Potenzial beizumessen.

Brain Fog, „Gehirnnebel“, ist eines der häufigsten Symptome, die nach einer COVID-19-Erkrankung fortbestehen. „Brain Fog kann auch in anderen Zusammenhängen auftreten wie etwa generell nach Virusinfektionen, bei Stress oder während und nach einem Migräne-Anfall“, rückt Miriam Leventic, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) die Folge einer COVID-19-Erkrankung in ein neutrales Licht. Wer erkrankt ist, sollte jedoch, so die Expertin, bei anhaltenden Schwierigkeiten eine:n Ärzt:in aufsuchen. Einbußen der Konzentration, Wortfindungsstörungen und mentale Erschöpfung können Hinweise auf Brain Fog sein. Mit Pacing, einer Form des Energiemanagements, und weiteren Konzepten und Herangehensweisen aus der Verhaltens- und der Ergotherapie gelingt es nahezu immer, eine Besserung herbeizuführen: Betroffene können es schaffen, trotz ihrer Beeinträchtigungen ihren Alltag zu bewerkstelligen und dem Leben zunehmend etwas Positives abzugewinnen.

Ergotherapie ist das wohl facettenreichste Angebot im Gesundheitswesen. Gerade deshalb, also weil Ergotherapie bei nahezu jeder Erkrankung – sowohl physischer als auch psychischer Natur –, nach Unfällen oder in Krisensituationen zum Tragen kommt, lässt sich Ergotherapie nicht in einem Satz erklären.

Eine Trennung oder Scheidung hat ebenso wie das Leben als Patchworkfamilie immer Auswirkungen auf alle, insbesondere auf die Kinder. Die Folgen können sich auf ungeahnte Art und Weise zeigen; manchmal sind sie für die Eltern gar nicht sichtbar. „Kinder erleben eine Gefühlsachterbahn aus Ängsten und Selbstvorwürfen, wenn das propagierte Vorbild einer intakten Familie aus Vater, Mutter, Kind bröckelt oder neue Personen in das Familiensystem kommen“, bestätigt Sarah Henry, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Jedoch denken Erwachsene in einer Phase, in der sie sich selbst in einer emotional stark belasteten oder finanziell angespannten Lage befinden selten daran, ihren Kindern die Sorgen oder Schuldgefühle zu nehmen. Oder hierfür professionelle Hilfe zu holen. Dabei können spezialisierte Ergotherapeut:innen frühzeitig Kinder und Eltern unterstützen, damit alle Familienmitglieder eine solche Krise möglichst unbeschadet überstehen oder bei einem Neuanfang gut zusammenwachsen.

Die meisten werdenden Eltern gehen davon aus, dass ihnen mit der Geburt ihres Babys die glücklichste Zeit des Lebens bevorsteht. „Womit die wenigsten rechnen, ist ein sogenanntes Schreibaby“, weiß Silke Scholz, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Doch das ist gar nicht so selten. Laut Schätzungen sind es bis zu 20% Babys, die übermäßig viel schreien und das aus Gründen, die sich den Eltern nicht erschließen. Diese Babys sind reizempfindlich und können sich nicht gut selbst beruhigen. Eltern können jedoch bei spezialisierten Ergotherapeut:innen lernen, ihr Baby entsprechend zu fördern. Das sorgt für einen entspannteren und freudigeren Alltag und ist zudem eine wichtige, präventive Maßnahme.

In Deutschland gibt es etwa 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer:innen. Die wenigsten sind es von Geburt an. „Erkrankungen, Unfälle oder altersbedingte Schwierigkeiten sind der häufigste Grund, warum Menschen einen Rollstuhl benötigen“, stellt Patrick Krause, Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), klar. Oder anders gesagt: Es kann jede und jeden treffen. Der passende Rollstuhl spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den Alltag so zu gestalten, wie Betroffene ihn sich vorstellen. Er ist maßgeblich, um möglichst autark zu sein, den eigenen Interessen ebenso wie Verpflichtungen nachgehen zu können und die körperliche Gesundheit möglichst lange zu bewahren.

Der Welttag der Ergotherapie am 27. Oktober 2023 rückt das Gemeinwesen in den Fokus. „Gemeinwesenarbeit fördert die Beteiligung der Menschen innerhalb einer Wohngegend oder eines Quartiers, stärkt das Gemeinwohl und trägt dazu bei, soziale und gesundheitliche Ungleichheiten zu minimieren“, erklärt Monika Kitzmann, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Ergotherapeut:innen, die im Gemeinwesen tätig sind, wirken daran mit, dass die Bedürfnisse und Anliegen der betreffenden Menschen an den entscheidenden Stellen wie beispielsweise kommunalen Einrichtungen oder weiteren Institutionen gehört und ernst genommen werden. Darüber hinaus setzen sich Ergotherapeut:innen dafür ein, diejenigen, um die es geht, zu beteiligen und in Lösungsfindungen einzubinden. So kann es gelingen, gute Lebensbedingungen, ein funktionierendes Miteinander und Zusammenleben in den Quartieren herbeizuführen.

Kinder erleben teils schon in sehr jungem Alter sogenannte Übergänge. Übergänge sind einschneidende Erlebnisse, die Neues mit Altem verbinden. „Außer den bekannten, vorhersehbaren Übergängen wie Eintritt in Kindergarten oder Schule bewirken oftmals andere Ereignisse, etwa die Trennung der Eltern, ein Unfall oder eine Erkrankung, eine Zäsur und beeinflussen die Entwicklung eines Kindes“, führt Anne-Rose Fuchs, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), aus. Kinder benötigen genauso wie Erwachsene Erklärungen und Hilfe, wenn es innerhalb der Familie zu Veränderungen kommt oder etwas Unerwartetes eintritt. Das kann Kinder aus der Bahn werfen. Ergotherapeut:innen gehören zu den Fachdisziplinen, die Familien und ihre Kinder in solchen Fällen unterstützen und fördern.

Mobbing ist eine subtile Form von Gewalt und hat viele Facetten. „Mobbing ist langfristig angelegtes Schikanieren und richtet sich gezielt gegen Einzelne“ stellt Levi Hackbarth, Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), fest und fügt hinzu: „Mobbing ist unbedingt von einem Konflikt zu unterscheiden“. Konflikte können gerade im Kindesalter wichtige Erfahrungen sein und sich entwicklungsfördernd auswirken. Im Gegensatz zu Mobbing, das bei den Betroffenen immer schmerzhafte Gefühle wie Demütigung, Wertlosigkeit und sehr viel Schlimmeres auslöst; das Selbstvertrauen von Mobbingopfern schrumpft mit jedem Angriff. Ergotherapeut:innen setzen genau da an: sie stärken das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl betroffener Kinder, Jugendlicher oder Erwachsener. Und zwar das von Mobbingopfern ebenso wie das von Mobber:innen, die genauso, wenn nicht noch dringender Hilfe benötigen.