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FEHLERTEUFEL

 

Planetary Health ist das neueste Konzept, welches sich mit den Zusammenhängen der Gesundheit der Menschen mit der des Planeten befasst. „Planetary Health erweist sich als sehr kraftvoll und bezieht neben den medizinischen Berufen Heilberufe wie Ergotherapeut:innen ein“, hebt Pia Rangnow eine der Besonderheiten hervor. Die Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) ist ehrenamtlich in einer Arbeitsgruppe aus den verschiedenen Heilberufen aktiv. Gerade der ergotherapeutischen Arbeit ist im Kontext der Umwelt- und Klimakrise ein großes Potenzial beizumessen.

Brain Fog, „Gehirnnebel“, ist eines der häufigsten Symptome, die nach einer COVID-19-Erkrankung fortbestehen. „Brain Fog kann auch in anderen Zusammenhängen auftreten wie etwa generell nach Virusinfektionen, bei Stress oder während und nach einem Migräne-Anfall“, rückt Miriam Leventic, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) die Folge einer COVID-19-Erkrankung in ein neutrales Licht. Wer erkrankt ist, sollte jedoch, so die Expertin, bei anhaltenden Schwierigkeiten eine:n Ärzt:in aufsuchen. Einbußen der Konzentration, Wortfindungsstörungen und mentale Erschöpfung können Hinweise auf Brain Fog sein. Mit Pacing, einer Form des Energiemanagements, und weiteren Konzepten und Herangehensweisen aus der Verhaltens- und der Ergotherapie gelingt es nahezu immer, eine Besserung herbeizuführen: Betroffene können es schaffen, trotz ihrer Beeinträchtigungen ihren Alltag zu bewerkstelligen und dem Leben zunehmend etwas Positives abzugewinnen.

Ergotherapie ist das wohl facettenreichste Angebot im Gesundheitswesen. Gerade deshalb, also weil Ergotherapie bei nahezu jeder Erkrankung – sowohl physischer als auch psychischer Natur –, nach Unfällen oder in Krisensituationen zum Tragen kommt, lässt sich Ergotherapie nicht in einem Satz erklären.

Eine Trennung oder Scheidung hat ebenso wie das Leben als Patchworkfamilie immer Auswirkungen auf alle, insbesondere auf die Kinder. Die Folgen können sich auf ungeahnte Art und Weise zeigen; manchmal sind sie für die Eltern gar nicht sichtbar. „Kinder erleben eine Gefühlsachterbahn aus Ängsten und Selbstvorwürfen, wenn das propagierte Vorbild einer intakten Familie aus Vater, Mutter, Kind bröckelt oder neue Personen in das Familiensystem kommen“, bestätigt Sarah Henry, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Jedoch denken Erwachsene in einer Phase, in der sie sich selbst in einer emotional stark belasteten oder finanziell angespannten Lage befinden selten daran, ihren Kindern die Sorgen oder Schuldgefühle zu nehmen. Oder hierfür professionelle Hilfe zu holen. Dabei können spezialisierte Ergotherapeut:innen frühzeitig Kinder und Eltern unterstützen, damit alle Familienmitglieder eine solche Krise möglichst unbeschadet überstehen oder bei einem Neuanfang gut zusammenwachsen.

Die meisten werdenden Eltern gehen davon aus, dass ihnen mit der Geburt ihres Babys die glücklichste Zeit des Lebens bevorsteht. „Womit die wenigsten rechnen, ist ein sogenanntes Schreibaby“, weiß Silke Scholz, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Doch das ist gar nicht so selten. Laut Schätzungen sind es bis zu 20% Babys, die übermäßig viel schreien und das aus Gründen, die sich den Eltern nicht erschließen. Diese Babys sind reizempfindlich und können sich nicht gut selbst beruhigen. Eltern können jedoch bei spezialisierten Ergotherapeut:innen lernen, ihr Baby entsprechend zu fördern. Das sorgt für einen entspannteren und freudigeren Alltag und ist zudem eine wichtige, präventive Maßnahme.

In Deutschland gibt es etwa 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer:innen. Die wenigsten sind es von Geburt an. „Erkrankungen, Unfälle oder altersbedingte Schwierigkeiten sind der häufigste Grund, warum Menschen einen Rollstuhl benötigen“, stellt Patrick Krause, Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), klar. Oder anders gesagt: Es kann jede und jeden treffen. Der passende Rollstuhl spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den Alltag so zu gestalten, wie Betroffene ihn sich vorstellen. Er ist maßgeblich, um möglichst autark zu sein, den eigenen Interessen ebenso wie Verpflichtungen nachgehen zu können und die körperliche Gesundheit möglichst lange zu bewahren.

Der Welttag der Ergotherapie am 27. Oktober 2023 rückt das Gemeinwesen in den Fokus. „Gemeinwesenarbeit fördert die Beteiligung der Menschen innerhalb einer Wohngegend oder eines Quartiers, stärkt das Gemeinwohl und trägt dazu bei, soziale und gesundheitliche Ungleichheiten zu minimieren“, erklärt Monika Kitzmann, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Ergotherapeut:innen, die im Gemeinwesen tätig sind, wirken daran mit, dass die Bedürfnisse und Anliegen der betreffenden Menschen an den entscheidenden Stellen wie beispielsweise kommunalen Einrichtungen oder weiteren Institutionen gehört und ernst genommen werden. Darüber hinaus setzen sich Ergotherapeut:innen dafür ein, diejenigen, um die es geht, zu beteiligen und in Lösungsfindungen einzubinden. So kann es gelingen, gute Lebensbedingungen, ein funktionierendes Miteinander und Zusammenleben in den Quartieren herbeizuführen.

Kinder erleben teils schon in sehr jungem Alter sogenannte Übergänge. Übergänge sind einschneidende Erlebnisse, die Neues mit Altem verbinden. „Außer den bekannten, vorhersehbaren Übergängen wie Eintritt in Kindergarten oder Schule bewirken oftmals andere Ereignisse, etwa die Trennung der Eltern, ein Unfall oder eine Erkrankung, eine Zäsur und beeinflussen die Entwicklung eines Kindes“, führt Anne-Rose Fuchs, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), aus. Kinder benötigen genauso wie Erwachsene Erklärungen und Hilfe, wenn es innerhalb der Familie zu Veränderungen kommt oder etwas Unerwartetes eintritt. Das kann Kinder aus der Bahn werfen. Ergotherapeut:innen gehören zu den Fachdisziplinen, die Familien und ihre Kinder in solchen Fällen unterstützen und fördern.

Mobbing ist eine subtile Form von Gewalt und hat viele Facetten. „Mobbing ist langfristig angelegtes Schikanieren und richtet sich gezielt gegen Einzelne“ stellt Levi Hackbarth, Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), fest und fügt hinzu: „Mobbing ist unbedingt von einem Konflikt zu unterscheiden“. Konflikte können gerade im Kindesalter wichtige Erfahrungen sein und sich entwicklungsfördernd auswirken. Im Gegensatz zu Mobbing, das bei den Betroffenen immer schmerzhafte Gefühle wie Demütigung, Wertlosigkeit und sehr viel Schlimmeres auslöst; das Selbstvertrauen von Mobbingopfern schrumpft mit jedem Angriff. Ergotherapeut:innen setzen genau da an: sie stärken das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl betroffener Kinder, Jugendlicher oder Erwachsener. Und zwar das von Mobbingopfern ebenso wie das von Mobber:innen, die genauso, wenn nicht noch dringender Hilfe benötigen.

Wer zum Zeitpunkt einer rechtswidrigen Tat wegen einer psychischen Erkrankung nicht oder nicht vollständig schuldfähig ist, wird nach richterlichem Beschluss im Maßregelvollzug untergebracht. In speziell dafür ausgerichteten Kliniken. „Für uns sind das Patient:innen, die wir intensiv und engmaschig betreuen“, sagt Andrea Weirauch, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) und erklärt: „Die grundlegenden Ziele sind, eine Besserung der Erkrankung zu erreichen, dadurch die Gefährlichkeit herabzusetzen und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft und in den ersten Arbeitsmarkt anzubahnen“.

Kommen Menschen in eine Klinik, sind viele bei bestimmten Tätigkeiten gehandicapt, was auf ihre Erkrankung, Verletzung oder postoperative Einschränkungen zurückzuführen ist. „Der Alltag in einer Klinik besteht für Patient:innen aus über hundert verschiedenen Aktivitäten und Betätigungen, die sie teils schlecht oder gar nicht ohne fremde Hilfe ausführen können“, erklären Franziska Nennker und Robert Striesow. Die beiden Ergotherapeut:innen im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) haben ein Assessment, also ein Bewertungssystem, entwickelt, welches Ergotherapeut:innen ermöglicht, Patient:innen in der Klinik zielführend an eine möglichst große Selbstständigkeit heranzuführen, sie zu empowern. Dies geschieht nicht nur in Hinblick auf den Alltag der Patient:innen während und nach dem Klinikaufenthalt. Die Informationen aus dem Assessment sind eine Art Übergabeprotokoll und im Sinne eines guten Entlassmanagements ebenso für andere Abteilungen, Einrichtungen, Praxen und Personen wichtig, die sich im Anschluss um die Betroffenen kümmern.

Lernberatung als Teil einer ergotherapeutischen Intervention ist üblicherweise Kindern mit unterschiedlichen Störungen oder Entwicklungsverzögerungen vorbehalten. „Durch die vielen Monate der Schulschließung während der pandemiebedingten Lockdowns sind bei vielen Kindern, die zuvor keinerlei Schwierigkeiten in der Schule hatten, massive Probleme im Lernverhalten zu erkennen“, verdeutlichen die Ergotherapeutinnen Sara Hiebl und Anja Junkers die prekäre Situation in vielen Familien. Die beiden Ergotherapeutinnen im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) schulen regelmäßig Kolleg:innen, Lernberatung nach dem von ihnen entwickelten Konzept umzusetzen. Sie und weitere Ergotherapeut:innen bieten über die ärztlich verordnete Therapie hinaus auch Lernberatung als Selbstzahlerleistung an.

Das Motto des Ergotherapie-Kongresses 2023 „Wandel leben“ passt ebenso in die aktuelle Zeit wie generell zu der Berufsgruppe der Ergotherapeut:innen.

Achtsamkeitstraining und zunehmende Achtsamkeit im Alltag sind wichtig, um unter anderem Stress und Überforderung zu mindern, zu bewältigen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. „Achtsamkeit bedeutet bewusst offen sein für das Erleben des aktuellen Moments, den Autopiloten abschalten, Gefühle wahrnehmen und beispielsweise realisieren, dass sich nicht alle Aufgaben und Probleme auf einmal erledigen und lösen lassen“, erklärt Christian Dreher. Der Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) hat das Konzept Achtsamkeit erleben ausgearbeitet. Ein Manual und Arbeitsmaterialien begleiten das Programm, welches das Thema „Achtsamkeit“ leicht zugänglich macht, flexibel ist und sich für jeden Menschen bis hin zu psychisch belasteten Personen eignet.

Die Zahl an Post COVID Erkrankter ist beachtlich; laut einer Übersichtsstudie ist von mindestens 10% Betroffenen nach einer Corona-Infektion auszugehen. Dass es keine exakten Zahlen gibt, liegt unter anderem daran, dass Post COVID mit einer uneinheitlichen und vielfältigen Symptomatik daherkommt. Die Erkrankung lässt sich schwer diagnostizieren; auch die Behandlung in der Gesamtheit der Beschwerden ist schwierig. „Immerhin ist es möglich, eine Verbesserung des Alltags bei von Erschöpfung Betroffenen zu erzielen“, erklärt Carina Himmelbauer, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Sie und ihre Kommilitonin Judith Gassner haben sich in ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema Fatigue, also Energielosigkeit und Erschöpfung, bei Post COVID befasst.

Der Begriff des ‚mündigen Patienten‘ erzeugt häufig ambivalente Gefühle und Reaktionen – bei manchen Ärzt:innen, aber auch bei dem ein oder anderen Menschen, der ärztliche Hilfe beansprucht. „Es ist wichtig und zeitgemäß, dass Menschen sich zunehmend mündig verhalten und die Eigenverantwortung für sich selbst übernehmen; auch und gerade im gesundheitlichen Kontext“, erklärt Bettina Simon, Ergotherapeutin und Vorstandsmitglied für Versorgung und Kostenträger des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Dies entspricht zudem der Maxime von Ergotherapeut:innen, die ihr Gegenüber als Expert:in in ihrem beziehungsweise seinem eigenen Leben sehen. Der DVE fordert schon länger die als Blankoverordnung bezeichnete sogenannte erweiterte Versorgungsverantwortung, bei der die verordnenden Ärzt:innen auf Vorgaben wie Anzahl der Behandlungen oder Therapiefrequenz verzichten.

Frauen in der Menopause sind einer Menge Themen ausgesetzt: von Hitzewallungen über Figur- und Gewichtsveränderungen belastet sie einiges – auch emotional. „Den Frauen geht vieles im Kopf umher, sie befinden sich in einem maßgeblichen Übergang“, äußert sich Benjamin Backes, Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) verständnisvoll. Dennoch betont er, wie wichtig es ist, bereits ab diesem Zeitpunkt auf die Gelenke, speziell das Daumensattelgelenk, zu achten. Sein Rat: Möglichst früh bei ersten Anzeichen wie Schmerzen oder nachlassender Kraft professionelle Hilfe suchen. Dem degenerativen Prozess lässt sich mit Training und Bewegung durchaus etwas entgegensetzen.

Mobilität ist einer der wichtigsten Faktoren, der sich auf die persönliche Gesundheit auswirkt und den Menschen selbst bestimmen können. „Wer sich möglichst viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewegt, tut Gutes – für die eigene Gesundheit ebenso wie für das Klima“, bestätigt Sonja Schmalen und betont: „Jede und jeder Einzelne kann etwas bewirken. Wichtig ist aber, dass die Politik die Verhältnisse ändert, damit wir unser Verhalten einfacher klimafreundlich anpassen gestalten können“. Die Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) engagiert sich bei Health for Future. Health for Future ist eine Bewegung für Menschen aus Gesundheitsberufen, die sich für Klimagerechtigkeit und eine gesunde Zukunft einsetzen.

So unterschiedlich Behinderungen und ihre Auswirkungen auf den Einzelnen sind: Eins haben alle Menschen mit Behinderung gemeinsam – sie möchten einen erfüllten Alltag haben, selbstbestimmt leben und dazugehören. „Das Erreichen dieser und weiterer Ziele ermöglichen Ergotherapeut:innen durch Empowerment und Befähigung zur Teilhabe“, fasst Andreas Pfeiffer, Ergotherapeut und Vorstandsvorsitzender des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), zentrale Elemente von Ergotherapie zusammen. Die Interventionsmöglichkeiten von Ergotherapeut:innen für Menschen mit Behinderung sind vielfältig und finden manchmal schon von Kindesbeinen an statt.

Finanzierung der stationären therapeutischen Versorgung für die Zukunft sicherstellen