FEHLERTEUFEL
Einführung in das Arbeiten mit Pediatric Evaluation of Disability Inventory
Samstag, 09. Juni 2018
Gemäss den wachsenden Ansprüchen bei der Ermittlung von Therapiebedürftigkeit und der Dokumentation des Therapieverlaufs bei Kindern mit einer Beeinträchtigung sind valide Outcome Instrumente notwendig. Eines der Hauptziele, die in einer ergotherapeutischen Behandlung verfolgt werden, besteht darin, Kindern bei der Ausführung von Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) zu unterstützen.
Das Beschreiben und Erfassen der Leistung und Leistungsfähigkeit von Kindern bei der Ausführung von ADL in ihrem Umfeld spielen dabei eine grosse Rolle. Dazu gehört auch, die Sichtweise der Eltern mit in den Therapieverlauf einzubeziehen. Für Kinder bedeuten ADL erste Erfolgserlebnisse und vermitteln ein Gefühl der Unabhängigkeit und soziale Anerkennung und sind wichtig für alle Kinder mit und ohne Beeinträchtigung.
Das Pediatric Evaluation Disability Inventory (PEDI) stammt ursprünglich aus dem U.S. amerikanischen Raum und erhebt die Leistung und Leistungsfähigkeit von Kindern bei der Ausführung von ADLs im Alter von 6 Monaten bis 7,5 Jahren.
Es kann als strukturiertes Elterninterview oder als Beobachtungsbogen von Betreuungspersonen, LehrerInnen und TherapeutInnen durchgeführt werden. Durch die Interviewform des PEDIs erhalten die Eltern eine direkte Einsicht vom und Mitbestimmung über den Therapieverlauf, so dass dieser individuell gestaltet werden kann. Das PEDI kann bei verschiedenen Diagnosegruppen angewendet werden und enthält drei Skalen: „Funktionelle Fertigkeiten“, „Unterstützung durch Betreuungsperson“ und „Modifikation“. Mit jeder dieser drei Skalen wird ein anderer Aspekt der Ausführung von Aktivitäten beziehungsweise der Leistungsfähigkeit des Kindes in den drei Alltagsbereichen „Selbstversorgung“, „Mobilität“ und „Soziale Kompetenzen“ erfasst.
Das PEDI lässt sich zusammenfassen als ein Assessment, das
• als valides und zuverlässiges Instrument in der Praxis für die Befunderhebung und Evaluation von Kindertherapien eingesetzt werden kann,
• einen diesbezüglich dringenden Bedarf der deutschsprachigen Praxis deckt,
• dem Konzept der Aktivität und Partizipation der International Classification of Functioning Disability and Health (ICF) entspricht
• das bereits ins Deutsche übersetzte Gross Motor Function Measure auf ideale Weise ergänzt
• international gut anerkannt ist und in verschiedene Sprachen übersetzt wurde, sowie durch sehr gute Validität und Reliabilität besticht
• zukünftig im Rahmen von Effektivitätsstudien eingesetzt werden kann, um die Wirksamkeit von therapeutischen Interventionen zu überprüfen
Inhalte
• Theoretischer Hintergrund vom PEDI
• Anwendung, Auswertung und Interpretation des PEDI an Hand von Fallbeispielen
• PEDI als Assessment zur Gestaltung von Therapieinhalten und Zielen
HINWEIS: Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit weiterführendem Interesse können mit der Vorlage von fünf PEDI-Interviews mit Eltern ohne eine Beeinträchtigung eine halbstündige Telefonberatung durch die Referentin Christina Schulze in Anspruch nehmen. Zusätzlich ist dies die Voraussetzung für die, neben der obligatorischen Teilnahmebescheinigung der DVE AKADEMIE, möglichen Ausstellung einer Anwenderzertifizierung durch die ZHAW.
Gebühren für DVE Mitglieder | 180 € |
Gebühren für andere | 250 € |
Fortbildungspunkte: 8
Seminarnummer: 18-06-PEDI
Weiterführende Literatur
PEDI-D – Manual (EDITION vita activa) 1. Auflage 2014 ISBN 978-3-8248-1178-6 eISBN 978-3-8248-0964-6. Alle Rechte vorbehalten; Schulz-Kirchner Verlag GmbH, 2014 Mollweg 2, D-65510 Idstein.
09:00 – 16:30 Uhr