FEHLERTEUFEL
Freitag, 12. Oktober 2018 - Samstag, 13 Oktober 2018
Der Umgang mit Messer und Gabel, das Binden von Schleifen, der Einsatz von Stiften gehört in die tägliche ergotherapeutische Arbeit. Viele dieser Tätigkeiten bringen Kinder und Eltern aber auch Erzieher und Pädagogen an ihre Grenzen: vieles wird vorausgesetzt, keiner hat Zeit zum Üben.
In der ergotherapeutischen Praxis stehen wir zunächst einmal vor der Aufgabe, zu erkennen, ob ein Kind, das uns wegen feinmotorischer Schwierigkeiten (ICD F 82.1) vorgestellt wird, Therapiebedarf hat oder ob es schlicht üben soll.
Inhalte: Im Seminar werden die gängigen Assessments und Tests (COPM, M-ABC-2, ET 6-6, FEW-2) kurz vorgestellt und in ihren Vor- und Nachteilen diskutiert.
Anhand von Videobeispielen durchgeführte Beobachtungen und Betätigungsanalysen, lassen sich wertvolle Aufschlüsse über die Schwierigkeiten der Kinder in ihren Alltag geben.
Zeigt sich dass Kinder einen Übungsbedarf haben, werden Anregungen zu Präventionsmaßnahmen vorgestellt.
Für Kinder mit Therapiebedarf werden konkrete Behandlungsziele formuliert. Die Orientierung am bio-psycho-sozialen Modell der ICF und die Einbeziehung der Kinder und Eltern stehen dabei im Mittelpunkt.
Aus den Fallbeispielen ergeben sich Behandlungsvorschläge zur Förderung der Geschicklichkeit und Koordination, zum Gebrauch von Besteck und zur Grafomotorik.
Die häufigsten Störungsbilder, die bei diesen Kindern auftreten (AD(H)S, UEMF, Hypotonien, Cerebralparesen) verlangen dabei unterschiedliche Maßnahmen und Interventionen, die im Seminar ebenfalls ein- und zugeordnet werden.
Der Fokus liegt dabei nicht allein auf der oberen Extremität und die Koordinationsleistungen. Die Sitzposition, die Gestaltung der Situation und des Arbeitsplatzes und die adäquate therapeutische Interventionsstrategie werden ebenfalls thematisiert.
Dieser Teil des Seminars bietet vielfältige Ideen für den Therapiealltag, die den Kindern Spaß machen, sie auf Körperfunktions- und Aktivitätsebene fördern aber vor allem in ihren Alltag Erleichterung schaffen.
Die Dokumentation des gesamten Behandlungsprozess - vom Erstkontakt über Befund, Behandlungsplanung und Verlaufsdokumentation bis hin zum Bericht orientiert sich an der ICF und zieht sich wie ein roter Faden durch das Seminar, so dass diese Struktur anschließend in den therapeutischen Alltag übernommen werden kann.
Gebühren für DVE Mitglieder | 190 € |
Gebühren für andere | 260 € |
Fortbildungspunkte: 16
Seminarnummer: 18-10-Fein
Weiterführende Literatur
Schönthaler, Erna, Grafomotorik und Händigkeit, Thieme, 2013, ISBN 978 3 13 163741 3; Henderson, Anne und Pehoski, Charlane, Hand Function in the Child Elsevier, 2006, ISBN 978 0323 03186 8.
09:00 – 16:30 Uhr
09:00 – 16:30 Uhr