FEHLERTEUFEL
Samstag, 09. November 2019
Die Bedeutung von visuellen Neglect u. Hemianopsie wird häufig unterschätzt, obwohl es große Auswirkungen für den Alltag der Betroffenen hat.
Das Seminar bietet neurophysiologische/neuropsychologische Hintergrundinformationen, zeigt leicht durchführbare diagnostische Möglichkeiten auf und gibt einen weitreichenden Überblick über verschiedene ergotherapeutische Möglichkeiten.
Über 500.000 Schlaganfälle und SHT ereignen sich jährlich in Deutschland. Vermutlich zeigen mehr als 40 bis 50% der Betroffenen in der akuten Phase einen visuellen Neglect und 15-20% eine Gesichtsfeldeinschränkung. Die Bedeutung des Neglect und der Hemianopsie wird häufig unterschätzt, obwohl es große Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit in allen Lebensbereichen betroffener Klienten hat.
Die beiden Krankheitsbilder beeinflussen die Prognose zur Teilhabe und das therapeutische Vorgehen nach erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Herkunft zum Teil erheblich.
Das Seminar bietet neurophysiologische und neuropsychologische Hintergrundinformationen zu den Störungsbildern. Das Verständnis der Symptombilder und die sich daraus ergebenden ergotherapeutischen Interventionsmöglichkeiten stehen dabei im Vordergrund. Visueller Neglect und Gesichtsfeldeinschränkungen werden unterschieden und differentialdiagnostisch zu anderen Störungsbildern abgegrenzt.
Ausführlich werden mehrere leicht durchführbare diagnostische Möglichkeiten vorgestellt.
In den letzten Jahren wurden zu dem Symptomfeld Neglect und Hemianopsie diverse neue ergotherapeutische betätigungsorientierte und neuropsychologische Behandlungsansätze entwickelt und zum Teil evaluiert. Im Seminar werden die damit verbundenen unterschiedlichen ergotherapeutischen Möglichkeiten zur Umsetzungen in der Praxis vermittelt.
Während des Seminars wird die Problematik an Fallbeispielen per Video veranschaulicht.
Inhalte: Neuropsychologische Grundlagen; Erklärungsmodelle; Diagnostische Verfahren; Ergotherapeutische betätigungs- und alltagsorientierte Behandlungsansätze; Arbeiten am Fall per Video-Darstellungen
Die neurophysiologischen und neuropsychologischen Hintergrundinformationen zu den Störungsbildern sind den Teilnehmern nachvollziehbar. Visueller Neglect und Gesichtsfeldeinschränkungen können unterschieden und differentialdiagnostisch abgegrenzt werden. Sich daraus ableitende betätigungs- und alltagsorientierte ergotherapeutische Interventionsmöglichkeiten sind in der eigenen beruflichen Praxis einsetzbar.
Gebühren für DVE Mitglieder | 170 € |
Gebühren für andere | 240 € |
Fortbildungspunkte: 10
Seminarnummer: 19-11-Visu
Weiterführende Literatur
Kolster F, Leidag T, Lehnguth R. Neglect und Extinktion. In Habermann C, Kolster F, Hrsg. Ergotherapie im Arbeitsfeld Neurologie. Thieme; Stuttgart; 2009
R. Lehnguth. Pflege und Ergotherapie – Umgang mit dem Phänomen Neglect. In Cassier-Woidasky, Nahrwold, Glahn, Hrsg. Pflege von Patienten mit Schlaganfall. Kohlhammer; Stuttgart; 2014
09:00 - 18:15 Uhr