FEHLERTEUFEL
Aus der Ohnmacht zur Handlung - Ergotherapie bei komplexer posttraumatischer Belastungsstörung und dissoziativen Störungen
Freitag, 05. April 2019 - Samstag, 06 April 2019
Im Seminar werden auf der Basis von handlungszentrierten und alltagsspezifischen Zielen Strategien der ergotherapeutischen Vorgehensweise in der Behandlung von Menschen mit komplexer posttraumatischer Belastungsstörung (kPTBS) und dissoziativen Störungen ( z.B. Dissoziative Persönlichkeitsstörung) vorgestellt und erprobt.
Neben theoretischen Grundlagen zu kPTBS und Dissoziativen Störungen wird das Wissen um die Beziehungsgestaltung und Behandlung für diese Erkrankungsbilder trainiert. Hierzu werden Kommunikationstechniken in Rollenspielen und Selbsterfahrungsübungen umgesetzt. In Fallbeispielen werden die Übertragungsphänomene erfahren und der Umgang damit aufgezeigt. Insbesondere der ergotherapeutische Auftrag wird fokussiert und herausgearbeitet, auch im Kontext zu anderen Therapieformen.
Zunehmend erleben wir Menschen mit dissoziativen Erkrankungsbildern, Bindungstraumatisierte und komplexen posttraumatischen Belastungsstörungen in psychiatrischen Kliniken und Praxen.
Die Behandlungszeiten sind langwierig, komplex und es gibt nur wenig Behandlungskonzepte. In der Ergotherapie stehen viele unspezifische Ziele im Vordergrund, wo sollen wir da anfangen?
Inhalte
Im Seminar werden auf der Basis von klientenzentrierten und alltagsspezifischen Zielen Strategien der ergotherapeutischen Vorgehensweise vorgestellt und erprobt.
Dabei geht es neben der Berücksichtigung neuropsychologischer Grundlagen und der Einbeziehung des Alltagsettings in die Behandlung, um praktische Methoden zur Stabilisierung. So werden z.B. im Rollenspiel der Umgang mit Dissoziationen und Flash-backs trainiert.
Generell wird im Seminar durch Selbsterfahrung und Fallbesprechungen die Sensibilisierung für das Thema gefördert. Damit verbunden geht es auch die eigenen Grenzen als Therapeut/ Therapeutin und eine für sich angemessene Psychohygiene zu erkennen und zu beachten.
Ausgehend von den Alltagssituationen der Klientinnen und Klienten bestimmen ergotherapeutische Interventionen der Traumatherapie den Seminarablauf, mit dem Ziel, sie in eben diesen ihnen bedeutsamen und wichtigen Alltagsfähigkeiten zu fördern.
Die Teilnehmer kennen die theoretischen und praktischen Grundlagen zu komplexer posttraumatischer Belastungsstörung sowie die theoretischen und praktischen Grundlagen zu Dissoziativen Identitätsstörungen. Sie erkennen Übertragungsphänomene und können diese in die Therapie einbinden. Das Wissen um die Besonderheiten in der Beziehungsentwicklung wird ein sicheres therapeutisches Auftreten ermöglichen. Die Teilnehmer wenden ressourcenorientierte Methoden in der Ergotherapie an erkennen die ergotherapeutische Auftragsklärung im Kontext zu anderen Therapieformen.
Gebühren für DVE Mitglieder | 260 € |
Gebühren für andere | 340 € |
Fortbildungspunkte: 16
Seminarnummer: 19-04-Ohn
Von den Teilnehmer:innen mitzubringen:
Voraussetzung zur Teilnahme ist die vorherige Teilnahme am Seminar "Traumsensibles Arbeiten in der Ergotherapie" von Anke Schreiner.
Weiterführende Literatur
Sack, M. und Sachsse, U., und Schellong, J. (2013): Komplexe Traumafolgestörungen – Diagnostik und Behandlung von Folgen schwerer Gewalt und Vernachlässigung.
Schattauer Verlag, Stuttgart
van der Hart, Onno und. Nijenhuis, Ellert R. S. (4. April 2008): Das verfolgte Selbst: Strukturelle Dissoziation und die Behandlung chronischer Traumatisierung. Junfermann Verlag Paderborn
Michaela Huber (2011): Viele sein – Ein Handbuch. Komplextrauma und dissoziative Identität – verstehen, verändern, behandeln. Junfermann Verlag Paderborn
11:00 - 18:30 Uhr
09:00 - 16:30 Uhr