Fachkräftemangel ist auch eine Frage des Geldes schon während der Ausbildung. Würden Sie bis zu 20.000 Euro in drei Jahren für Ihre Ausbildung bezahlen? Der überwiegende Teil der angehenden Therapeuten muss das tun. Ein wichtiger Schritt zur Sicherung der therapeutischen Patientenversorgung ist deshalb eine kostenfreie Ausbildung für Therapieberufe. Dieser politische Schritt ist längst überfällig.
Alle großen Parteien haben die kostenfreie Ausbildung für Therapieberufe vor der Bundestagswahl auf ihre politische Agenda gesetzt. Die Politik hat damit erkannt, dass die Therapieberufe genauso wie die Pflegeberufe zum Wohle der Patienten wertgeschätzt werden müssen – dazu gehört zuallererst eine kostenlose Ausbildung. „Dieses Wahlversprechen muss sich nun im Koalitionsvertrag wiederfinden und dann auch umgesetzt werden. Denn: Es kann nicht länger sein, dass die Rahmenbedingungen viele junge Menschen davon abhalten, einen therapeutischen Beruf zu erlernen. Viele können es sich schlicht nicht leisten“, erklärt Andrea Rädlein, stellvertretende Vorsitzende des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV).
Dabei leisten Therapeuten wichtige Arbeit: Heilmittel sind für viele Menschen unverzichtbar und lebenswichtig - Therapeuten erhalten Arbeitsfähigkeit, verhindern Pflegebedürftigkeit, lindern Schmerzen und verbessern die Lebensqualität von vielen Menschen in Deutschland. Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Podologen und weitere Heilmittelerbringer helfen Patienten und Angehörigen mit viel Engagement und Leidenschaft in schwierigen Situationen. „Jetzt muss die Politik den Therapeuten helfen“ betont Andrea Rädlein.
Die Fakten
- Die Ausbildungszahlen sinken nachweislich. Das bestätigt das Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB).
- Der Fachkräftemangel ist in praktisch allen Bundesländern amtlich. Die Bundesanstalt für Arbeit hat Mitte Juni aktuelle Zahlen dazu veröffentlicht.
- Der Bedarf an Therapie steigt. Durch die demografische Entwicklung brauchen wir mehr Therapeuten um die flächendeckende und wohnortnahe Patientenversorgung sicherzustellen.
Mehr Informationen gibt es unter www.shv-heilmittelverbaende.de