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FEHLERTEUFEL

 

Auch im Alter unabhängig und selbstbestimmt leben - wer wünscht sich das nicht? Zwar wird dieser Wunsch nicht für alle in Erfüllung gehen, aber die Aussichten scheinen gut, sogar mit Erkrankungen wie etwa Demenz durch eine frühzeitige und gezielte Therapie möglichst lange in der eigenen Wohnung leben zu können. Darauf lässt zumindest eine wissenschaftliche Studie schließen, die unter Federführung der Technischen Universität Dresden entstanden ist und die Effektivität von Ergotherapie im häuslichen Umfeld untersucht hat (ERGODEM-Studie). Die vorläufigen Ergebnisse sprechen dafür, häusliche Ergotherapie bei einer Demenz-Erkrankung als festes Element in der ärztlichen Therapieplanung zu etablieren.

Denn zusätzlich zu der stetigen Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit sind es vor allem Probleme bei der Bewältigung des Alltags, die Demenzpatienten in ihrer Selbstständigkeit einschränken. Genau da, nämlich beim Erhalt von Alltagskompetenzen, setzt die Ergotherapie an, deren Wirksamkeit in der genannten Studie geprüft wurde. Es geht darum, gemeinsam mit dem leicht oder mittelgradig an Demenz Erkrankten zunächst bestimmte Fähigkeitsstörungen ausführlich zu erfassen: Wo liegen Einschränkungen vor, was ist im individuellen Einzelfall besonders wichtig, welche Betätigungen sind prägend und für einen selbstständig zu meisternden Alltag erforderlich? Dies alles erarbeiten Ergotherapeut und Klient zusammen und erstellen daraus einen Plan mit den angestrebten Zielen. Danach werden genau die Aktivitäten geübt und verbessert, die der jeweilige Betroffene selbst für sein Leben am dringlichsten benötigt. Auch pflegende Angehörige werden mit in den Therapieprozess einbezogen.

Der Erhalt der größtmöglichen Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag ist das erklärte Ziel der meisten älteren Menschen – selbst wenn es Familienmitglieder gibt, die zur Betreuung oder Pflege bereit sind. Im eigenen Interesse und um den eigenen Lebensabend maßgeblich selbst zu gestalten, ist es deshalb wichtig, früh auf Anzeichen von Vergesslichkeit zu reagieren. Denn ein Zwischenfazit der Arbeitsgruppe lautet: „In vorläufigen Auswertungen deutet sich an, dass eine individualisierte, im häuslichen Umfeld durchgeführte Ergotherapie den Verlauf einer Demenzerkrankung positiv beeinflussen kann.“ Man darf also auf die Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse von ERGODEM gespannt sein.

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