Trübes Wetter, wenig Licht und kurze Tage: Den winterlichen Monaten in Deutschland können die Wenigsten etwas Positives abgewinnen. Negative Gedanken gewinnen bei Vielen leicht die Oberhand. Der so genannte Winterblues ist oftmals der Grund für ihr Leiden. Aber häufig empfinden auch Menschen mit anderen seelischen Belastungen jetzt körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Herzklopfen, Konzentrationsprobleme oder Antriebsarmut besonders schlimm. Ergotherapeuten, die sich auf psychische Probleme spezialisiert haben, sind kompetente Ansprechpersonen in solchen Fällen.
Für manche stellt der Gang zum Haus- oder Facharzt eine Hemmschwelle dar. „Dabei ist die Behandlung oft unkomplizierter, wenn Betroffene früh Hilfe suchen.“, so Andrea Knoche, niedergelassene Ergotherapeutin und im DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.) organisiert. Daher bietet sie ebenso wie einige ihrer Kollegen an: „Wer sich unsicher ist kann vorab mit mir telefonisch klären, ob in seiner Situation Ergotherapie sinnvoll erscheint.“ Niemand hat etwas zu verlieren, im Gegenteil: Die Expertin hat die Erfahrung gemacht, dass sich nicht Wenige schon bei einem solchen Erstkontakt öffnen.
Viele wollen dann gerne etwas an ihrer Situation verändern, suchen gezielt einen Arzt auf und erhalten eine Verordnung für die Ergotherapie. Dort erwartet die Klienten eine individuelle, speziell auf sie zugeschnittene Behandlung. Denn jeder Fall ist anders gelagert, davon weiß Frau Knoche zu berichten. Sie hat ihre Kompetenz durch entsprechende Zusatzausbildungen verstärkt und erläutert: „Alles hat einen Grund und bei der „Spurensuche“ kann beispielsweise ein traumatisches Erlebnis an die Oberfläche kommen, das die Befindlichkeit des Patienten verursacht und ihn in einer Gedankenspirale festhält.“ Die erfahrene Ergotherapeutin weiter: „Gespräche sind dabei ebenso wichtig wie bestimmte Methoden, um Veränderungsprozesse zu unterstützen und Blockaden zu lösen.“ Ihre Devise lautet Ressourcenaufbau und Stärken, die aufgrund belastender Situationen verloren gingen, wieder in den Vordergrund holen. Das A und O und somit ein ebenso wichtiger Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung ist die Umsetzbarkeit im Alltag. Und dies ist immer das Ziel der Ergotherapie: aus den breit gefächerten Möglichkeiten die optimale Vorgehensweise zu erarbeiten, die den Betroffenen befähigt, sein tägliches Leben wieder besser zu bewältigen. Das können für den Einen spannungsabbauende Übungen zum Meistern schwieriger Situationen sein. Andere sprechen auf handwerkliche Techniken an, die die Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer zurückbringen oder die verloren geglaubte Fähigkeit, strukturiert zu arbeiten.
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