Die Verkaufszahlen von PCs, Laptops, Tablets und anderen „Klappcomputern“ lassen die Hersteller strahlen. Gesundheitsexperten wie die Ergotherapeutin Connie Koesling hingegen stimmt dies aus einem einfachen Grund bedenklich: Langes Sitzen und noch schlimmer, vor dem Bildschirm lümmeln bei der Arbeit und in der Freizeit, schadet dem Rücken. Doch an der Volkskrankheit Rückenleiden sind noch weitere Faktoren schuld. Dass die wenigsten Menschen in körperlicher Hinsicht perfekt sind, ist eine weitere Ursache: Zu kurze Beine, zu lange Arme, leichte Schieflage – fast jeder hat mehr oder weniger ausgeprägt ungünstige Proportionen. So kommt eines zum anderen und das Leiden ist quasi vorprogrammiert. Dabei könnte sich jeder auch im Vorfeld gut schützen.
„Menschen, die beruflich häufig Lasten heben und sich bücken müssen, wie das beispielsweise in Pflegeberufen der Fall ist, sind besonders gefährdet. Ebenso alle, die im Büro sozusagen Dauersitzer sind oder wie Zahnärzte, Chirurgen, Therapeuten & Co. länger in einer gebeugten oder ungesunden Haltung arbeiten.“, erläutert Connie Koesling, die man zu den Pionieren der Rückenschule zählen darf. Die dem DVE (Deutscher Verband für Ergotherapeuten e.V.) angehörende Ergotherapeutin plädiert dafür, sich am besten vorsorglich zu informieren, den passenden Sport zu treiben und vor allem eine entsprechende Beratung wie eine ergotherapeutische Rückenschule in Anspruch zu nehmen.
Der Alltag muss funktionieren
Die ständigen, alltäglichen Bewegungen und Tätigkeiten sind maßgeblich dafür verantwortlich, wie es einem (potenziellen) Rückenkandidaten geht. Und an diesem zentralen Punkt setzt die Ergotherapie an. Ergotherapeuten klären zunächst mit ihren Patienten, wie sich deren Alltag gestaltet, welcher Berufstätigkeit sie nachgehen, wie das häusliche Umfeld und die Freizeitgestaltung aussehen und welchen sonstigen Belastungen sie sich aussetzen, die sich auf den Rücken auswirken. Dieser Analyse folgen praktische Lösungen, die sich an den Erfordernisses des Einzelnen orientieren: Ergotherapeuten finden mit der zu behandelnden Person heraus, welche Arbeitsabläufe sie verändern oder wie sie Zeitabläufe neu gestalten kann, um ihr weiteres Leben rückenfreundlich zu gestalten. Oft sind es scheinbaren Kleinigkeiten, die – verändert ein Betroffener seine Gewohnheiten dauerhaft – eine große Wirkung zeigen. Beim Sitzen ein Keilkissen zu verwenden „hebt“ die Wirbelsäule und damit auch die Stimmung. Oder rückengerechtes Bücken, Heben und Tragen: Ausreichend oft unter ergotherapeutischer Anleitung geübt, kann es in Fleisch und Blut übergehen und damit den Rücken schonen und die Arbeit erleichtern. Vor allem ist es ein verändertes Bewusstsein, das Ergotherapeuten bei ihren Rückenpatienten bewirken wollen. Denn das Ziel lautet, den Alltag rückenfreundlich und möglichst ohne Schmerzen zu bewältigen.
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