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FEHLERTEUFEL

 

Die Diversität in deutschen Klassenzimmern ist maximal ausgeprägt: Schüler mit und ohne Handicaps stellen ihre Lehrer täglich vor hohe Anforderungen. Dabei sind es insbesondere Kinder mit unterschiedlichen Formen von Verhaltensauffälligkeiten oder anderen Problemen, die den Unterricht stören. „Durch die ständige Präsenz von Ergotherapeuten an Schulen ließe sich eine lernfreundliche Situation in jeder Klasse herbeiführen.“, sagt Britta Winter, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.) und regt an, Ergotherapeuten fest an Schulen anzustellen, ähnlich wie beispielsweise in USA oder Neuseeland.

Schule ist zum Lernen da. Aber Schule darf auch unangestrengt sein und Spaß machen. Und zwar Schülern und Lehrern. Die Ergotherapeutin Britta Winter verdeutlicht, dass das trotz der bunten Durchmischung in den Klassen geht. Professionelle Unterstützung durch Ergotherapeuten an Schulen und die Fortbildung von Lehrern, denen sie ihre Strategien vermittelt, machen einen solchen von vielen herbeigesehnten Zustand an Schulen möglich.

Auf das einzelne Kind eingehen
„Lehrer beschweren sich vorwiegend über Kinder mit Verhaltensstörungen oder anderen, oft seelisch bedingten Problematiken. Kinder mit manifestierter Behinderung, die im Rahmen der Inklusion in reguläre Klassen kommen, machen die wenigsten Probleme. Sie haben oftmals einen Schulbegleiter.“, spiegelt Winter Rückmeldungen aus der Schule wieder. Viele Lehrer fühlen sich durch unruhige Kinder gestresst, durch Kinder, die aufspringen, unaufmerksam sind oder Unsicherheiten im Sozialverhalten aufweisen. „Mehr auf die Kinder eingehen“, schlägt die Ergotherapeutin vor und spricht einen ergotherapeutischen Grundgedanken aus: Die Bedürfnisse desjenigen berücksichtigen, um den es geht, also in diesem Fall um das Kind mit einer Auffälligkeit. Das ist die Basis für eine zielführende Förderung. Ebenso wie die Stärken des Einzelnen (Kindes) weiter fördern, die Selbstregulation und Aufmerksamkeitsleistungen unterstützen, Handlungs- und Sozialkompetenz aufbauen, die räumlichen Umweltbedingungen optimieren und die Ressourcen aktivieren. Das sind nur einige Aspekte, die Ergotherapeuten bei ihrem Vorgehen berücksichtigen. Oder eben in Fortbildungen weitergeben.

Bewegung ins Klassenzimmer bringen
Eines der Grundbedürfnisse der meisten Kinder ist Bewegung. Und die lässt sich sinnvoll in den Unterricht integrieren. Bewegung wird zusammen mit der passenden Sprache, die Lehrer und Kinder verwenden, zu einem stimmigen Konzept. In Anlehnung an die Idee zweier amerikanischer Ergotherapeutinnen verwendet Britta Winter nämlich das sogenannte Motorenvokabular, wenn es um das Erregungsniveau der Kinder geht. Ist ein Kind gerade sehr unruhig oder geistesabwesend – und das kann selbstverständlich auch bei Kindern ohne Handicap oder Störung vorkommen – geht es von sich aus oder nach einem Hinweis des Lehrers an eine der „Tuningstationen“ im Klassenzimmer. Das sind in der Regel Bewegungsangebote wie Trampolin springen, mit Bällen oder Tüchern jonglieren oder einfache Bewegungen wie Hampelmann. Maximal drei Minuten, so lange wie eine dort aufgestellte Eieruhr läuft, können die Kinder ihre persönliche Motorendrehzahl wieder optimal einstellen. Stört das die anderen Schüler nicht? fragt man sich. Die Ergotherapeutin antwortet mit einem klaren Nein. „Im Gegenteil ist es so“, erklärt sie, „dass dadurch die Klasse gezielt trainieren kann, mit visuellen Ablenkungen oder einer gewissen Geräuschkulisse umzugehen und dennoch bei ihren Aufgaben zu bleiben und konzentriert zu arbeiten.“

Alle einbeziehen und füreinander interessieren
Bei den Ergotherapeuten geht es darum, Individualität zu respektieren, Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit zu ermöglichen und Fähigkeiten zu stärken und zu fördern. Ergotherapeuten loben daher schon kleinste Fortschritte und ein solches Vorgehen wünscht sich Britta Winter von allen Lehrern. „Man weiß aus der Forschung, wie wichtig Motivation und Begeisterung sind und wie es dazu kommt.“, sagt sie und erläutert eine weitere Maßnahme mit Motivationscharakter. Ein Plakat, auf dem die Kinder ihre derzeitigen Interessen und Freizeitaktivitäten eintragen und regelmäßig ergänzen oder verändern, dient den Lehrern als aktuelle Informationsquelle. Hier finden sie Anknüpfungspunkte, um ihre Schüler im Lernprozess auch auf der persönlichen Ebene anzusprechen. Zu zeigen: Ich interessiere mich für dich. Und dem Schüler das Gefühl zu vermitteln: Mein Lehrer mag mich. Dass darüber hinaus auf diesem Weg auch Kinder mit gleichen Interessen leichter zusammenfinden, versteht sich von selbst. Das hilft nebenbei, so manches sozial oder seelisch bedingte Problem leichter zu lösen. Informationsmaterial zur Ergotherapie erhalten Interessierte bei den Ergotherapeuten vor Ort; diese diese sind über die Therapeutensuche zu finden. Zur Kampagne der Ergotherapie geht es hier entlang: www.volle-kraft-im-leben.de

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