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FEHLERTEUFEL

 

Voller Kraft und neuer Ideen haben die Ergotherapeuten, die sich in ihrem Verband, dem DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.) engagieren, ihren jährlichen Kongress gestaltet. Rund um die Fachausstellung gab es Vorträge, Workshops und andere Gelegenheiten, sich und sein Wissen auf den neuesten Stand zu bringen und sich anregen zu lassen, von neuen Impulsen, Ideen, Begegnungen. Neben thematischen Dauerbrennern zogen sich aktuelle Schwerpunktthemen wie Inklusion, das Flüchtlingsthema oder Jobcoaching wie ein roter Faden durch den drei Tage dauernden Kongress.

Auf einen gelungenen Auftakt, bei dem es unter anderem um die Erläuterungen zu der seit 1. Mai 2016 geltenden Rahmenempfehlung Ergotherapie ging, folgte sogleich ein weiteres Highlight, die Verleihung des Ergotherapie-Preises. Anna Franke und Bettina Fervers-Marten haben sich gemeinsam an ein brisantes Thema gewagt: die zunehmende Zahl von Kindern, deren Eltern seelische Probleme haben. Ihre Arbeit „Familie denken – Kinder psychisch erkrankter Eltern in der Ergotherapie“ überzeugte zu Recht. Verdeutlicht sie doch in hervorragender Weise die besonders dramatische Situation und Hilfsbedürftigkeit dieser meist selbst gefährdeten Kinder. Zudem bieten die beiden konkrete Vorschläge für alltagsfähige Möglichkeiten der Unterstützung, ein für die Ergotherapie typischer Aspekt. Und sie zeigen, welche ergotherapeutischen Behandlungskonzepte besonders geeignet sind, um Verbesserungen für die gesamte Familie herbeizuführen.

Ergotherapie in der Schule: Classroom Management
Inklusive Schule ist ein Thema, das viele bewegt und betrifft: Eltern, Pädagogen und diejenigen, deren Kompetenzen notwendig sind, um dieses Modell mit jeder neuen Schulklasse wieder zum Erfolg zu führen. Die Ergotherapie bietet entscheidende Ansätze, um Inklusion nicht zum Spagat zwischen Befürwortern und Ablehnern werden zu lassen. So zeigte beispielsweise einer der Kongressvorträge auf, wie Ergotherapeuten das tägliche Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung erleichtern, ja oftmals sogar erst zielführend ermöglichen. Dazu hat sich eine Projektgruppe des DVE das Thema „Partizipation im Schulalltag“ vorgenommen und ein Konzept ausgearbeitet, das allen daran interessierten Ergotherapeuten eine Grundlage für die Arbeit im Regelschulsystem bietet.

Gemeinwesenorientierte Ergotherapie: Refugees welcome
Letztendlich geht es bei einem anderen, gesellschaftlich derzeit äußerst präsenten Thema ebenfalls um Inklusion nämlich die der großen Zahl flüchtender Menschen. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen befinden sich derzeit etwa 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Sind sie dann angekommen und aufgenommen, leiden viele unter einem Trauma und alle an der Inhaltslosigkeit der Tage ohne sinnvolle Betätigungen. Gleich mehrere Seminare auf dem Kongress setzten sich mit der Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten der Ergotherapie in diesem Kontext auseinander. Es gilt, den Flüchtlingen den Brückenschlag zwischen ihrem vorigen Leben und dem Leben in ihrer neuen Umgebung zu ermöglichen. Und dies lässt sich durch die Hilfe dafür ausgebildeter Ergotherapeuten erreichen. Sie betreuen und stabilisieren die Menschen, die an einem Trauma leiden. Ebenso kümmern sie sich um Möglichkeiten der Partizipation. Dank ihres berufsbedingten Einfühlungsvermögens lassen sie sozio-kulturelle Unterschiede ebenso wenig zur Barriere werden wie Verständigungsprobleme. Dafür greifen sie auf bereits vorhandene Methoden und erprobte Gesten und Gebärden zurück, die die Kommunikation auf einem gemeinsamen Level ermöglicht. Das ist kein Neuland für Ergotherapeuten, denn auch hier haben sie Erfahrung – zum Beispiel durch ihre Arbeit mit Menschen, die durch Krankheit oder Behinderung in ihren Kommunikationsmöglichkeiten eingeschränkt sind.

Ergotherapeuten in Betrieben: Jobcoaching
Eine berufliche Heimat ist genauso wichtig wie eine geografische. Und zwar für Menschen mit einer Behinderung oder Einschränkung genauso wie für Menschen ohne Handicap. Tauchen Probleme auf oder Schwierigkeiten in der Kommunikation, kommen bei Menschen mit krankheitsbedingen Einschränkungen, einer psychischen Problematik oder einer wie auch immer gearteten Behinderung Jobcoaches zum Einsatz. Die beim Kongress angebotenen Seminare beleuchteten die Aufgaben von Ergotherapeuten in diesem Zusammenhang von verschiedenen Seiten: Mit viel Fingerspitzengefühl müssen sie ein Vertrauensverhältnis zu den Betroffenen auf- und oftmals bestehende Ängste abbauen. Ebenso spielen die Kollegen eine elementare Rolle, insbesondere dann, wenn es um Themen wie Ausgrenzung aus dem Team geht. Die Vorgesetzten und generell der Betrieb ist davon zu überzeugen, dass die Ergotherapeuten als Personen, die nicht dem Unternehmen angehören, für eine bestimmte Zeit Teil desselben werden und in Prozesse und zwischenmenschliche Verhaltensweisen eingreifen. Und – haben sie die gewünschten Verbesserungen erreicht – sich quasi ausschleichend wieder ausklinken.

Herzstück beim Kongress: Fachausstellung
Wer sich aus den von neun bis neunzehn Uhr angebotenen Seminaren, Workshops und Vorträgen ausklinkte, dem bot sich auf der Fachausstellung ein lebhaftes Bild. Verlage, Hochschulen, Rechenzentren, und weitere Einrichtungen oder Unternehmen, die Schnittpunkte mit dem Gesundheitswesen haben oder dort angesiedelt sind, präsentierten Neuheiten ebenso wie Bewährtes rund um die Themen der Ergotherapie, ließen die Besucher Hilfs- und Arbeitsmittel ausprobieren, informierten über Fort-, Weiter- und Ausbildungsmöglichkeiten und vieles mehr.

Neu besetzt: Vorstandsämter
Thema Nummer eins bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des DVE war die Wahl der Vorstandsmitglieder „Bildung und Wissenschaft“ sowie „Versorgung und Kostenträger“. Neu im Team der DVE-Vorstände sind Sabine Plaehn und Bettina Kuhnert. Arnd Longrée und Renée Oltman freuen sich auf die beiden Neuen, frische Ideen und tatkräftige Unterstützung.

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