FEHLERTEUFEL
Das Seminar ist ausgebucht. Anmeldung nur noch auf Warteliste möglich.
Donnerstag, 06. Oktober 2022 - Freitag, 07 Oktober 2022
Ist es möglich Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen so zu begleiten, dass sie messbar aktiver werden? Können manualisierte Therapieprogramme klientenzentriert sein? Ja! Handeln gegen Trägheit ist ein Programm, das gezielt gesundheitsfördernde Aktivitäten aufbaut. Es strukturiert den Therapieprozess und bietet umfangreiches Arbeitsmaterial.
2010 veröffentlichte Terry Krupa gemeinsam mit acht Kolleginnen in Kanada die englischsprachige Intervention Action over inertia (Handeln gegen Trägheit). Die Autoren entwickelten damit die erste manualisierte ergotherapeutische Intervention für die psychiatrische Ergotherapie und erprobten diese im Rahmen einer Pilotstudie.
Das Programm richtet sich Menschen deren Betätigungsbalance, beispielsweise aufgrund einer schweren psychiatrischen Erkrankung, ein Ungleichgewicht aufweist. Häufig sind Passivität, sozialer Rückzug, Bewegungsmangel, Teilhabeeinschränkungen oder Betätigungseinseitigkeit die Folge. Mit Unterstützung der Ergotherapeut:innen sollen sie durch einen strukturierten Therapieprozess ihre Aktivitätsmuster so verändern, dass sich die Betätigungsbalance, Wohlbefinden und Teilhabe trotz krankheitsbedingter Einschränkungen verbessern. Das Programm folgt damit auch aktuellen recoveryorientierten Ansätzen. Das Manual stellt dafür umfangreiche Hilfsmittel für die Therapie zur Verfügung, unterstützt die Strukturierung des therapeutischen Prozesses und die Zusammenarbeit. Ergänzungsmanuale für Demenz, PTBS, chronischer Schmerz und Gruppentherapie erweitern die Einsatzmöglichkeiten.
Das Therapieprogramm lässt sich aufgrund der Struktur und der Ressourcenorientierung sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich anbieten. Die Durchführung als Einzeltherapie ist sinnvoll, eine Anpassung an die eigenen Rahmenbedingungen ist jedoch möglich. Es erfordert keine besonderen Rahmenbedingungen und kann überall eingesetzt werden, wo mit (chronisch psychisch kranken) Menschen gearbeitet wird.
Die Teilnehmer:innen kennen die theoretischen Grundlagen und wissen wie Handeln gegen Trägheit eingesetzt werden kann. Sie können nach dem Seminar die Intervention anbieten und Klienten unterstützen, die Trägheit durch Handeln zu überwinden und dadurch deren Gesundheit zu fördern. Alle dafür erforderlichen Materialien sind im Seminar enthalten und zusätzlich erhalten die Teilnehmer konkrete Umsetzungstipps für den therapeutischen Einsatz.
Gebühren für DVE Mitglieder | 310 € |
Gebühren für andere | 430 € |
Fortbildungspunkte: 16
Seminarnummer: 22-10-Trae
Weiterführende Literatur
Krupa, Terry et al. (2016). Handeln ermöglichen - Trägheit überwinden. (A. Pfeiffer, Trans.) (1., 2017th ed.). Idstein: Schulz-Kirchner.Edgelow, M. & Krupa, T. (2011).
Siemens, T., Mikalson, K. & Chiasson L. (2018). Chronischer Schmerz – Ergänzungsmaterial zu Handeln ermöglichen - Trägheit überwinden. (L. Käßmair & A. Pfeiffer, Trans.) (1., 2018th ed.). Idstein: Schulz-Kirchner.
Pfeiffer, A. (2017). Veränderungsimpulse setzen - Handeln gegen Trägheit. Ergotherapie und Rehabilitation, 56 (5), 24-27. doi: 10.2443/skv-s-2017-51020170503
Pfeiffer, A. & Höhl, W. (2018). Therapieprogramm „Handeln gegen Trägheit“. Neurotransmitter, 29 (1), 36-40. doi: 10.1007/s15016-018-6263-6
10:00 – 17:30 Uhr
09:00 – 16:45 Uhr