FEHLERTEUFEL
Montag, 22. Mai 2023 - Dienstag, 23 Mai 2023
Ist es möglich Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen so zu begleiten, dass sie messbar aktiver werden? Können manualisierte Therapieprogramme klientenzentriert sein? Ja! Handeln gegen Trägheit ist ein Programm, das gezielt gesundheitsfördernde Aktivitäten aufbaut. Es strukturiert den Therapieprozess und bietet umfangreiches Arbeitsmaterial.
Handeln gegen Trägheit - Ein Therapiemanual für Gesundheit durch Aktivität
2010 veröffentlichte Terry Krupa gemeinsam mit acht Kolleginnen in Kanada die englischsprachige Intervention Action over inertia (Handeln gegen Trägheit). Die Autoren entwickelten damit die erste manualisierte ergotherapeutische Intervention für die psychiatrische Ergotherapie und erprobten diese im Rahmen einer Pilotstudie.
Das Programm richtet sich Menschen deren Betätigungsbalance, beispielsweise aufgrund einer schweren psychiatrischen Erkrankung, ein Ungleichgewicht aufweist. Häufig sind Passivität, sozialer Rückzug, Bewegungsmangel, Teilhabeeinschränkungen oder Betätigungseinseitigkeit die Folge. Mit Unterstützung der Ergotherapeut:innen sollen sie durch einen strukturierten Therapieprozess ihre Aktivitätsmuster so verändern, dass sich die Betätigungsbalance, Wohlbefinden und Teilhabe trotz krankheitsbedingter Einschränkungen verbessern. Das Programm folgt damit auch aktuellen recoveryorientierten Ansätzen. Das Manual stellt dafür umfangreiche Hilfsmittel für die Therapie zur Verfügung, unterstützt die Strukturierung des therapeutischen Prozesses und die Zusammenarbeit. Ergänzungsmanuale für Demenz, PTBS, chronischer Schmerz und Gruppentherapie erweitern die Einsatzmöglichkeiten. Eine zweite erweiterte Ausgabe erschien Ende 2021in Kanada und verstärkt den Fokus auf Partizipation. Diese Ausgabe erscheint voraussichtlich Anfang 2023 in deutscher Übersetzung.
Das Therapieprogramm lässt sich aufgrund der Struktur und der Ressourcenorientierung sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich anbieten. Die Durchführung als Einzeltherapie ist sinnvoll, eine Anpassung an die eigenen Rahmenbedingungen ist jedoch möglich. Die neue Ausgabe stellt auch die Anwendung in einem Gruppenangebot mit vier und mit zehn Einheiten vor. Es erfordert keine besonderen Rahmenbedingungen und kann überall eingesetzt werden, wo mit Menschen (mit chronisch psychischen Erkrankungen) gearbeitet wird.
Die Teilnehmer:innen kennen die theoretischen Grundlagen und wissen wie Handeln gegen Trägheit eingesetzt werden kann. Sie können nach dem Seminar die Intervention anbieten und Klienten unterstützen, die Trägheit durch Handeln zu überwinden und dadurch deren Gesundheit zu fördern. Alle dafür erforderlichen Materialien sind im Seminar enthalten und zusätzlich erhalten die Teilnehmer konkrete Umsetzungstipps für den therapeutischen Einsatz.
Gebühren für DVE Mitglieder | 350 € |
Gebühren für andere | 490 € |
Fortbildungspunkte: 16
Seminarnummer: 2305-PTräg
Weiterführende Literatur
10:00 – 17:30 Uhr
09:00 – 16:45 Uhr